Der Nominalzins

Der Nominalzins gibt an, welcher Zinssatz für einen Kredit oder für Spareinlagen vereinbart wurde. Er ist bei Krediten vom effektiven Jahreszins und bei Guthaben vom Realzins zu unterscheiden.

Bei Kreditangeboten gibt der Kreditgeber einen Nominalzinssatz und einen effektiven Jahreszinssatz an. Während der effektive Jahreszins entsprechend der gesetzlichen Vorgaben alle mit der Kreditaufnahme verbundenen Kosten enthält, gibt der Nominalzins lediglich den berechneten Zinssatz ohne Nebenkosten an. Der Nominalzinssatz kann nach Wahl der Vertragspartner vom noch offenen Kreditbetrag oder von der ursprünglichen Kreditsumme berechnet werden. Die Angabe des Nominalzinssatzes und der verwendeten Berechnungsmethode ist für einen Kreditnehmer von Bedeutung, wenn er von flexiblen Rückzahlungsmöglichkeiten Gebrauch macht. Viele Kreditverträge sehen vor, dass der Kunde das Darlehen ganz oder teilweise vorzeitig zurückzahlen oder auch ohne zusätzliche Kosten beziehungsweise gegen eine vereinbarte Gebühr mit einer Rate aussetzen oder die Höhe der Raten verändern darf. In diesem Fall ist eine Neuberechnung der Zinsen erforderlich, welche anhand des nominellen Zinssatzes erfolgt und indirekt eine Veränderung des effektiven Jahreszinssatzes für die weitere Kreditlaufzeit bewirkt. Somit ist ein günstiger Nominalzins ebenso wie ein geringer effektiver Jahreszinssatz ein Entscheidungskriterium bei der Entscheidung für ein konkretes Kreditangebot.

Bei Sparguthaben unterscheidet sich der Nominalzins vom Realzins. In diesem Fall gibt der Nominalzins den vereinbarten Zinssatz an, während der Realzinssatz um die Inflationsrate bereinigt wird. Die Höhe der Inflationsrate steht selbstverständlich bei Vertragsabschluss noch nicht fest, so dass eine vertragliche Vereinbarung über den Realzinssatz nicht möglich ist. Somit vereinbaren Anleger und Banken bei Sparguthaben die Höhe des Nominalzinses, das gilt auch beim Erwerb festverzinslicher Wertpapiere. Wenn die Inflationsrate höher als der vereinbarte Nominalzins ist, tritt ein negativer Realzins ein. Sparprodukte, bei welchen das Kreditinstitut dem Sparer ergänzend zum vereinbarten Nominalzins mindestens die Inflationsrate als Zinssatz garantiert, sind denkbar und aus Sicht des Sparers wünschenswert. Da sie jedoch ein enormes Zinsrisiko für die Bank darstellen, bieten diese entsprechende Sparverträge zurzeit nicht an.

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